• Madelyn hat ein großes Mundwerk, ist sehr frech und scheut sich nicht ihre Meinung zu sagen.
• Irgendwie hat sie sich in vielen Dingen selbst noch nicht gefunden, was sich besonders durch ihre Kleidung ausdrückt. Mal elegant und hübsch, beim anderen Mal erinnert es an einen kleinen Schuljungen.
• Sie kann kaum still stehen, ist etwas aufgedreht und hibbelig.
• Auch sie hat einige Drogen oder Alkohol konsumiert, was innerhalb der Familie jedoch nie aufgefallen ist.
• Manchmal hält sie über mehrere Sachen die Klappe, als sich erahnen lässt..
• Ihre Charakterzüge sind vielschichtig und individuell, so benimmt sie sich bei Freunden anders, als zum Beispiel bei ihrem Bruder. Bei ihrem Bruder drücken die Hörner gegen den Heiligenschein, doch keine Sorge, das sieht er nicht!
• Eigentlich liebt sie es einfach mit ihren Freunden auszugehen, ausgelassen zu sein und sich über nichts Gedanken machen zu müssen.
• Noch irgendwelche Hobbys? Schwierig. Cheerleading sah sie nur für die Mädels, die auch unbedingt mit einem Footballer ausgehen wollten und bei den das Makeup immer perfekt sitzen musste. Ein Instrument? Höchstens die Triangel. Also stehen keine besonderen Begabungen auf Madelyn ihrem Konto, es sei denn man möchte ihren Hang zum Sarkasmus dazu zählen.
Niemand kommt alleine auf die Welt, so sagt man es jedenfalls. Und in Madelyn ihrem Fall, war es auch so. Sie kam einige Minuten nach ihrer Zwillingsschwester auf die Welt. Für die Familie Nnamani war das Glück unaussprechlich. Zwei kleine Mädchen sollten die Familie nun ergänzen. Innerhalb des Kreises galten diese als die Jüngsten, womit ihnen ein Bonus zugeschrieben wurde. Bedeutet, selbst wenn sie etwas angestellt hätten, wäre es nicht auf sie zurück gefallen. Wohl eher auf den ältesten Bruder. Denn Madelyn und ihre Zwillingsschwester, waren mit zwei ältere Brüder gesegnet worden. Im Gegensatz zu anderen Mädchen, hielt sich Madelyn wohl eher bei den Avengers auf. Irgendwelche Puppen nervten sie eher, genauso wie die Mädchen, die damit spielten. Starke, weibliche Heldinnen. Nicht irgendwelche blonden, vollbusigen Barbies die jeden Beruf ausübte, ohne auch nur an eine Ausbildung zu denken. Madelyn war selbst als sie klein war, ein kluges, kleines Mädchen. Sie strebte auch sehr nach Gerechtigkeit, was sich durch das in Schutz nehmen, von ungerecht behandelten Kindern heraus stellte. Ebenso empfand sie das Verhalten ihrer Eltern oft als ungerecht, jedenfalls im Bezug zu ihrem älteren Bruder. Zwar zeigte er sich oft als Rebell, doch während andere anfangen würden zu weinen wenn man sie ärgerte, stand die Brünette es durch. Zwar verstand sie ihn in vielen Situationen nicht, doch sie meinte, dass er schon seine Gründe dafür hatte. Schließlich war er ihr älterer Bruder und was sollte man sagen? Auch wenn die Eltern meinten, ihn nicht als Musterbeispiel zu sehen, so war er doch irgendwie ihr Vorbild. Obwohl sie sich nicht wie er benahm. Als die Zeit in der High School begann, war es vom ersten Moment an, ziemlich einfach für das Nnamani-Mädchen. Ihre Noten waren fantastisch und trotz ihrer ziemlich, großen Klappe, musste sie nicht im Sekretariat antanzen. Irgendwie fühlte sie sich in keiner Gruppe der High School so wirklich wohl und so beschloss sie, sich nur bestimmten Leuten zu widmen. Natürlich war auch sie Problemen ausgesetzt, sei es wegen ihrem Verhalten oder ihrer Hautfarbe. Egal was es war, sie sprach darüber nicht. Es war für alle Beteiligten einfacher, wenn sie einfach über alles schwieg. Immerhin brachte ihr Bruder genug Probleme mit nach Hause und außerdem, war es den Leuten lieber, wenn alles rosarot war und sie die Differenzen der Anderen nicht hören brauchten. Auch wenn die Leute es niemals zugeben würden. Oft streifte sie in ihrem Viertel von Lakota Springs umher. Das Mädchen auf dem Fahrrad, kein ungewohntes Bild. Sie besuchte Freunde, einfach nur so. Und da gab es diesen verdammten, einen besten Freund. Jeder kennt ihn. Den besten Freund, dem man als Kleinkind eins mit der Schaufel drüber gezogen hat, er heulte und trotzdem wurde man unzertrennlich. Nun dieser, war Madelyn ihr erster, großer Schwarm. Auch wenn sie es niemals zugegeben hätte. Als sie diesen eines Tages abholen wollte, verkündete seiner Mutter mit Tränen in den Augen, dass er verstorben war. Nun könnte man denken: Ein schwarzer Junge? Tot? Da musste doch die Polizei involviert sein. Doch so war es nicht. Er wurde früh mit Epilepsie diagnostiziert. Wenn ein Anfall ihn in der Nacht Heim suchte und das Gesicht in das Kissen gedrückt wurde, konnte dagegen nicht viel ausgerichtet werden. Dennoch war es etwas, was Madelyn emotional ziemlich gebrochen hatte. Zu Hause ließ sie sich nach wievor nichts anmerken. So wie sie es immer tat. Für eine ganze Zeit, fühlte sie sich ziemlich alleine. Sie bevorzugte es sogar, alleine zu bleiben. Denn nur wenn man Menschen liebte, bestand die Gefahr Schmerzen zu erfahren, weil man sie wieder verlor. Doch nach einigen Monaten, konnte man Gespräche nicht mehr vermeiden. Langsam kamen immer neue Kontakte dazu und irgendwie interessierte es sie, was ihren Bruder zu einigen Schandtaten trieb. Bis sie es selber ausprobierte. Eine Partynacht mit Alkohol, auf dem Klo eine Line ziehen. Es wurde keine Routine, je nachdem was man als Routine bezeichnen wollte. Einerseits war es regelmäßig geworden, sie war allerdings keine Abhängige. Sie fühlte sich in dem Strudel der Emotionen gefangen und zu Hause die perfekte Tochter zu sein, ermüdete sie. Obwohl es ihr ganz besonders gefiel, wenn man bedachte, was sie hinter verschlossenen Türen tat. Ein Junkie war sie nicht, aber clean war sie auch nicht. Jedenfalls war sie der Ansicht, dass jeder der Drogen konsumierte, sich nicht als clean bezeichnen dürfte. Auch wenn er das Zeug jederzeit aus der Hand legen könnte. Inmitten der vier Wände bemerkte keiner etwas, war ihr Bruder in solchen Dingen der erste Ansprechpartner. Vor allem, weil viele Übernachtungen bei Freunden, Ausrede Nummer eins war. Und wenn man noch obendrein gute Noten mit nach Hause brachte, war das Spiel perfekt.
Nachdem alle Erwachsenen aus Lakota Springs verschwunden waren, war Madelyn sogar ziemlich ruhig. Was jedoch, auch einfach ihre Fassade sein konnte. Selbst jetzt greift sie noch zu Drogen zurück, allerdings nur wenn sich die Gelegenheit ergibt. Wenn sie irgendwelche Pillen findet und mit Freunden beisammen sitzt, die ebenso darauf Bock haben, wie sie. Aber sonst? Ein nüchternes, liebevolles Mädchen, die ihre Jugend angeblich nie ausgelebt hat. Will man jedenfalls meinen.